25 Jahre Eisstockschießen beim FSV

Die Vorbereitungen liefen bereits auf Hochtouren. Doch dann durchkreuzte das Coronavirus die weiteren Planungen der
FSV-Eisstockschützen für das 25-jährige Jubiläum.

Am 21.7.1995 fand im Sportheim Hagenbach die Gründungsversammlung statt, 22 Mitglieder traten der neuen Abteilung, damals noch unter dem Dach des TSV Hagenbach, bei. Die Erfolgsgeschichte begann jedoch zwei Jahre zuvor.
Im Jahre 1993 schnupperten einige Freizeitsportler unter der Federführung von Ludwig Schell beim benachbarten TSV
Neuenstadt erstmals Eisstockluft. Der Sport wird dort seit 1982 ausgeübt. Sie fanden Gefallen an dieser Sportart. Zur gleichen Zeit entwarf der Württembergische Fußballverband (WFV) ein Pilotprojekt namens „Familienfreundlicher Sportplatz“, wozu der TSV Hagenbach in einem Auswahlverfahren zur Teilnahme eingeladen wurde.
Viel Aufklärung und Überzeugung war in den zuständigen Gremien notwendig, um ein Ja für dieses bundesweit beachtete Projekt zu erhalten. Galt es doch dem geänderten Freizeitverhalten der Gesellschaft Rechnung zu tragen. Initiator und damaliger Vorstand des TSV Hagenbach Ludwig Schell konnte bei seiner Jedermann-Sportgruppe bei einem gemeinsamen Hüttenausflug 1995 im Allgäu weitere neugierige Mitstreiter für das Projekt gewinnen. Nach der Gründung der Abteilung waren die Hobbyhandwerker unter den Mitgliedern gefragt. Galt es doch, die anfallenden Arbeiten beim Bau des Vereinsheims überwiegend mit einer „Muskelhypothek“ zu bewältigen. In nur zwei Monaten konnten die Neumitglieder mit
großem Arbeitseinsatz unter der Leitung von Zimmermeister Werner Wiedemann den Rohbau erstellen. Gleichzeitig konnte der Bau von drei Kunststoffbahnen fertiggestellt werden. Richtfest und Einweihung der Bahnen erfolgten am 28.9.1995.
Die aktiven FSV-Teams haben sich bereits kurze Zeit nach dem Beginn der sportlichen Aktivitäten im Jahre 1996 in der
Südwestregion etabliert. Was noch fehlte war das Zukunftskapital jedes Vereins, der sportliche Nachwuchs. Der Anfang dieser wichtigen Basisarbeit verlief anfangs etwas schleppend mit fünf Jugendlichen. Im Jahre 2005 machte Gründungsmitglied Schell die Jugendarbeit zur Chefsache. Der Einstieg in das Kooperationsmodell Schule/Verein sollte den Weg von Jugendlichen zu der neuen Sportart in der Salzstadt ebnen. Kooperationspartner war im September 2005 die Grundschule Hagenbach. Neun Schüler traten nach den Ferien der Abteilung bei. Behutsam wurden die jungen Nachwuchssportler durch Jugendtrainer Schell und sein Team an größere Aufgaben herangeführt.
Ein großer Kraftakt waren im Jahre 2006 die Umbaumaßnahmen auf der Anlage im Seetal. Der über zehn Jahre alte Kunststoffbelag der drei Bahnen wurde entfernt und durch Pflasterbahnen ersetzt. Des Weiteren wurde die Anlage durch zwei überdachte Bahnen erweitert. Vor allem der Hallenbau unter der Führung von Werner Wiedemann war durch
viel Eigenleistung geprägt. Erster sportlich großer Paukenschlag war im Januar 2012. Bei den deutschen Meisterschaften im
U16-Mannschaftswettbewerb auf Eis in Dingolfing konnten die FSV-Jungs als erstes nicht bayerisches Team die deutsche
Meisterschaft erringen. Thilo Loose wurde nach diesem Erfolg in den Kader der Nationalmannschaft berufen, mit
der er im U19-Mannschaftswettbewerb im Januar 2014 Europameister wurde. Dass dies keine Eintagsfliege war, wurde durch die nächsten Erfolge eindrucksvoll bestätigt. In der Athletikdisziplin der Stockschützen, dem Weitschießen, konnte sich im Juni 2014 Lukas Götzinger nach erfolgreichem Abschneiden bei den Südwestmeisterschaften für das
Nationalteam empfehlen. Ritten, in Südtirol oberhalb von Bozen gelegen, war Austragungsort für den
Ländervergleichskampf Deutschland, Italien und Österreich. Dank seiner guten Technik und Nervenstärke
konnte er bei seinem ersten internationalen Einsatz in der Einzelwertung einen hervorragenden zweiten Platz belegen. In der Teamwertung erspielte sich der Hagenbacher mit seinen Mannschaftskameraden den obersten Tabellenplatz.
Mit Steffen Melzer schaffte eine weiteres Nachwuchstalent 2015 den Sprung ins Nationalteam. Beim U16-Grand-Prix im
polnischen Terespol gab der 14-Jährige sein Debüt. In der Teamwertung belegte er mit seinen Sportkameraden den dritten Rang. Vier Jahre nach dem ersten Erfolg konnte sich das nachfolgende junge U16-Salzstadtteam zum zweiten Male die deutsche Meisterschaft im Mannschaftswettbewerb auf Eis erspielen. Auch Steffen Melzer konnte sich mit dem
Nationalteam nochmals steigern und wurde im Juni 2017 im österreichischen Wang mit seinen U16-Teamkameraden Europameister. Mit konzeptioneller Trainingsarbeit, vermehrter Turnierpräsenz und großem Trainingsfleiß wurden die jungen Nachwuchskräfte behutsam auf größere Aufgaben vorbereitet. Auch die Kooperation mit der GS Hagenbach
war richtungsweisende Entscheidung, die Nachwuchsarbeit zu verbessern. 

Wir bedanken uns bei unserem Gründungsmitglied, Abteilungsleiter, Jugendtrainer und Vater des Erfolges Ludwig
Schell und seinem Team für ihren unermüdlichen Einsatz. Die sportlichen Erfolge basieren auf seiner konsequenten
Trainingsarbeit und dem großen Willen, innerhalb kürzester Zeit “bayerisches Spielniveau“ erreichen zu wollen.
Danken möchten wir auch allen Mitgliedern, Funktionären und allen, die uns in vielfältiger Weise in den letzten 25 Jahren unterstützt haben. Die vielen Aufgaben konnten nur durch großartige Teamarbeit bewältigt werden


(wesch)

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